Haus Nr 41

Haus-Nr. 41

Bei der Erforschung der Hausgeschichten wird das Primärkataster und die erste Ortskarte von 1836 zu Grunde gelegt. Von dieser Basis aus wird die Geschichte des Hauses und ihrer Bewohner weiter verfolgt.

Nach dem Primärkataster von 1836 ist Johann Adam Finkbeiner, Weber der Besitzer des Hauses Nr. 41.

Lagerbuch 1766 Seite 271 Haus Nr. 40 und 41
Lagerbuch 1766 Seite 271 Haus Nr. 40 und 41

Im Lagerbuch von 1766 Seite 271 ist eine 1799 gebaute Behausung auf dem Merzenberg beschrieben. Gebaut hat sie vermutlich Hans Jerg Hartmann und Cristian Wößner, Maurer. 1806 übernimmt eine Hälfte Eva Blöchle, ledig  und 1811 Joh. Adam Kibler mit Verweis auf Seite 308.

Auf Seite 308 ist eine Behausung auf dem Merzenberg beschrieben, die Johann Adam Kibler, Zimmermann zur Hälfte gehört und 1811 von Eva Blöchlenin gekauft wurde. Dann 1817 verkauft an Christian Wurster Seite 256b?.
Auf 256b hat Christian Wurster mit Philipp Hartman 1782 gemeinsam ein Grundstück.

Auf Seite 308 ist eine weitere Haushälfte auf dem Merzenberg beschrieben, die Mattheus Leix gehört und 1817 von Joh. Georg Blöchle Seite 138b gekauft wurde.
Auf 138b hat Mattheus Leix ein gemeinsames Haus mit Johannes Blöchlen.

Auf Seite 272 ist dann eine 1813 neu gebaute Behausung von Hans Jerg Hartmann Erben beschrieben.

Nach Kaufbuch 1715 Seite 173b verkauft am 21.4.1806 Christian Wößner sein Haus (teil) an Eva Blöchlin, ledig.

Brandversicherungsbuch 1835 Haus Nr. 41
Brandversicherungsbuch 1835 Haus Nr. 41

Im Gebäude-Kataster von 1836 wird die Hälfte des Hauses beschrieben als 2-stöckiges Wohnhaus mit Stallung unter einem Ziegeldach. Als Brandversicherungswert ist ohne Fundament 300 Gulden angegeben, wobei sich der Wert in den folgenden Jahren unter den nachfolgenden Besitzern bis auf 825 Gulden steigert. Unter den Real-Lasten ist keine Holzgerechtigkeit eingetragen.

Der Besitzer im Jahr 1824 war der Waldhauer Adam Friz (Fritz), UM7a und 1831 dann der Taglöhner Georg Wurster und 1832 Eva Catharina Rauser von Hallwangen und 1837 der Taglöhner Adam Finkbeiner. 
Als nachfolgende Besitzer sind 1862 der Taglöhner Gottlieb Schöttle, UM69a, und dann 1866 Anna Maria Schöttle, UM69a.  

Laut Tauschvertrag vom 28. November 1862 tauscht Johann Adam Finkbeiner, Weber sein Haus mit Gottlieb Schöttle. Finkbeiner zahlt dem Schöttle zusätzlich 415 Gulden.UMKB1844)
Im Feuerversicherungsbuch von 1887 ist für 1887 Christine Marie Raidt?, ledig eingetragen. Für 1890 Christian Kilgus und ihm folgt Christine Schöttle und dann Jakob Schmid.

Laut Kaufvertrag vom 26.10.1843 verkaufen Adam Friz und seine Ehefrau Catharina geb. Wurster ihr Gütle an ihre Tochter Rosina und den Verlobten Friedrich Blöchle, UM72c -hier irrt das Sippenbuch mit Plöchle – um 1600 Gulden verkauft.  UMKB1831S131)
Laut Kaufvertrag von 1865 verkauft Johannes Schöttle, Metzger an Gottlieb Schöttle sein halbes Haus und Küchengarten um 130 Gulden.UMKB1844)
Laut Ehevertrag vom 1. September 1865 verkauft Gottlieb Schöttle an seinen Sohn Johannes Schöttle seine sämtliche Liegenschaften, bestehend aus einem halben Haus und Güter wie es im Steuer- und Lagerbuch beschrieben steht um 950 Gulden. Mitkäuferin ist Agatha Rothfuss von Baiersbronn. UMKB1844)

Im den Gebäude-Katastern von 1873 ist Anna Maria Schöttle, ledig und 1902 Johann? Kilgus, Taglöhner als Besitzer eingetragen. Bis 1836 wurde das Haus als Doppelhaus mit der Nr. 40/41 geführt.

Laut Kaufvertrag vom 18. Juni 1887 verkauft Anna Maria Schöttle, ledig, UM69a, die Hälfte am Wohnhaus Nr. 40/41 an die Kinder von Mathäus Mast.  UMKB1844)
Im Feuerversicherungsbuch von 1887 ist das Haus 1892 neu gebaut und Christine Maria Raidt ledig als erste Eigentümer eingetragen. Ihr folgt 1896 Christian Kilgus, es folgt Christine Schöttle und dann Jakob Schmid.
Das Haus wurde 1892 neu erbaut und erhält die Nr.41, hierbei wird es verlagert von der Ortsmitte an das Ende des heutigen Müllerweg. Das Haus steht nicht mehr.
 Im Gebäude-Kataster von 1824 finden sich einige Eintragungen die die von 1836 ergänzen. In der Spalte Haus-Nr. wurde zur Lagebestimmung als Standortstraße -auf dem Merzenberg- genannt.
In der Spalte Real-Lasten wurden die noch Lehensabgaben für das Haus -Gibt dem Kameralamt Dornstetten jährlich Hellerzins 1 Kreuzer 5 1/2 Heller- eingetragen.


Christan Wössner hat das 1799 gebaute Haus nach dem Lagerbuch von 1766 gemeinsam mit Hans Jerg Hartmann. Christian Wössner ist vermutlich der Nr. 41 und Hans Jerg Hartmann der Nr. 40 zuzuordnen.

Christian Wössner, Maurer, UM47c, *12.9.1759 †10.2.1814 heiratet am 2.2.1790 Catharina Bosch, UM47b, *24.8.1766 †20.8.1828. Seine Eltern sind Johann Georg Wößner, Weber zum Baach, Röthenberger Kirchspiel und Anna Maria Weitenbach.
Sie haben 9 Kinder, von denen 4 früh sterben. Die anderen sind: Barbara Wösssner *16.2.1795 heiratet Joh. Wurster UM39c, Catharina Wössner *23.8.1798 †3.6.1866 hat 2 uneheliche Kinder, Johann Martin Wössner *9.11.1800 †7.4.1844, Eva Maria Wössner *20.3.1804 wandert 1833 nach Amerika aus, Dorothea Wösssner *2.4.1806 heiratet 1837 nach Kälberbronn.
Das Haus kauft 1806 Eva Blöchle, ledig.

Eva Blöchle (Plöchlen), UM77a, *22.5.1753 †8.3.1811 stirbt ledig.
Das Haus wird 1811 an Johann Adam Kübler den Schwiegersohn des Bruders Johann Maichael Plöchlen verkauft.

Johann Adam Kübler, Zimmermann, UM66d, *19.3.1785 †11.4.1836  heiratet am 9.5.1810 Maria Plöchlen *4.9.1774 †5.4.1836. Seine Eltern sind Johannes Kübler Bauer in Dietersweiler und Eva Regina Hornberger.
Die Ehefrau hat 2 Kinder. Die Tochter stirbt früh und der Sohn ist  Johannes Springmann *6.10.1800 UM13ac.
Das Haus wird bereits am 26.3.1817 an Christian Wurster verkauft.

Christian Wurster, Taglöhner, UM98a, *16.11.1753 in Igelsberg †29.11.1823 heiratet am 7.2.1787 Christine Hartmann UM15aa *27.1.1761 †23.12.1823. Seine Vater ist Johannes Wurster von Igelsberg und Agatha Mast OSB KlR F561.
Sie haben 7 Kinder, von denen 2 früh sterben. Die anderen sind: Johann Adam Wurster *22.10.1787 heiratet Hornberger UM96d, Christina Catharina Wurster *1.3.1790, siehe unten, Michael Wurster *18.11.1792 heiratet Mast, Hornberger und Wößner UM39d, Johannes Wurster *29.4.1800, Soldat heiratet Wößner UM39c, Johann Georg Wurster *5.7.1802 heiratet Dölker UM57d.

Johann Adam Friz (Fritz), Taglöhner, FRUM22, UM7a, *17.2.1791 in Igelsberg †13.9.1863 heiratet am 29.4.1818 Christina Katherina Wurster, UM98a, *1.3.1790 †31.5.1865.
Sie haben 7 Kinder, von denen 2 früh sterben. Die anderen sind: Elisabetha Katherina Friz *1.9.1818, Christina Friz, UM14c, *24.8.1820 heiratet am 24.8.1842 Johann Adam Gäßler und 2 weitere Ehemänner, Rosina Friz, UM72c, *4.2.1823 heiratet am 21.11.1823 Friedrich Blöchlin (Plöchlen), Wagner, Elisabetha Friz *19.10.1829 ausgewandert 1848 nach Amerika, Anna Maria Friz *9.12.1832 ausgewandert 1848 nach Amerika.

Georg Wurster übernimmt 1831 das Haus und verkauft es am 31.1.1833 an Jacob Landber.. von Neunuifra. Dieser Kauf scheint nicht zustande zu kommen. Er verkauft es dann am 24.3.1833 an die ledige Eva Katharina Raunser von Hallwangen, der späteren Ehefrau von Johann Adam Finkbeiner.

Johann Adam Finkbeiner, Weber, FRUM15, UM106c, *23.11.1810 in Baiersbronn †11.8.1882 heiratet am 23.1.1837 (laut OSB 23.5.1837) Eva Katharina Raunser (im FR Rauserin, im OSB Raunser), UM106c, *31.3.1806 in Hallwangen †18.5.1851. Seine Mutter Elisabetha Finkbeiner von Baiersbronn verheiratet mit Johann Georg Heintel von UM. Ihre Mutter ist Agatha Rauserin HW52a.
Sie haben 3 Kinder. Christina Finkbeiner *7.7.1835 heiratet 1856 Adam Kühnle in Herzogsweiler, Barbara Finkbeiner *5.8.1838 heiratet am 29.3.1864 Johannes Kübler, Küfer in Untermusbach und wandert aus, Andreas Finkbeiner *22.5.1840 heiratet am 14.5.1867 Anna Maria Frey.
Johann Adam tauscht 1862 dieses Haus Nr. 41 mit Gottlieb Schöttle sein Haus Nr. 39. Die Familie Finkbeiner lebt ab diesem Zeitpunkt im Haus Nr. 39 und wird auch dort weitergeführt. Der Stiefvater von Johann Adam ist Johann Georg Heintel von Haus Nr. 39, er zieht also vermutlich zurück in das Haus seiner Kindheit.

Gottlieb Schöttle, Taglöhner, UM58b, von 1857 bis 1862 ersteigert das Haus Nr 39. Er tauscht das Haus Nr. 39 mit Johann Adam Finkbeiner von Haus  Nr. 41 und lebt dann im Haus Nr. 41.

Gottfried Schöttle
, Schreiner , UM69a, *14.1.1802 in Ebhausen †14.6.1885 heiratet am 5.2.1826 Eva Maria Müller UM35aa *19.3.1798 †11.7.1862. Seine Eltern sind Gottfried Schöttle Schultheiß und Schmied in Ebhausen und Maria Schöttle.
Sie bringt ein uneheliches Kind mit in die Ehe, dies ist Jacob Friedrich Schöttle WW129ed. Gemeinsam haben sie haben 7 Kinder: Eva Maria Schöttle *10.7.1826 die das Haus erbt und 3 uneheliche Kinder hat, Ernestina Schöttle 4.11.1827 heiratet Joh. Martin Müller  UM95c, Gottlieb Schöttle *11.6.1830 heiratet Schuhmacher UM58b, Christina Schöttle *24.2.1833 heiratet Jacob Merz HW26c, Gottfried Adam Schöttle *2.2.1836 heiratet Anna Maria Haug und baut das Haus Nr. 56, Johannes Schöttle *21.4.1838 heiratet 1865, Simon Gottlieb Schöttle *2.5.1841 wandert nach Amerika aus.
Gottlieb Schöttle gibt das Haus 1866 weiter an seine Tochter Eva Maria Schöttle.

Eva Maria Schöttle, ledig, Dienstmagd, FRUM210, hat ein Kind geboren: Maria Schöttle *20.10.1894 †7.12.1897.
Amalie Schöttle, ledig, Dienstmagd, FRM209, hat ein Kind geboren: Amalie Schöttle *31.12.1893 und am 20.11.1919 Gottlieb Kapp, Säger von Glatten bzw. Oberwaldach Gemeinde Cresbach geheiratet.

Zu prüfen
Laut Kaufvertrag von 1865 verkauft Johannes Schöttle, Metzger an Gottlieb Schöttle sein halbes Haus und Küchengarten um 130 Gulden.UMKB1844)
Laut Ehevertrag vom 1. September 1865 verkauft Gottlieb Schöttle an seinen Sohn Johannes Schöttle seine sämtliche Liegenschaften, bestehend aus einem halben Haus und Güter wie es im Steuer- und Lagerbuch beschrieben steht um 950 Gulden. Mitkäuferin ist Agatha Rothfuss von Baiersbronn. UMKB1844)

Laut Kaufvertrag vom 18. Juni 1887 verkauft Anna Maria Schöttle?, ledig, UM69a, die Hälfte am Wohnhaus Nr. 40/41 an die Kinder von Mathäus Mast.  UMKB1844)

an Kinder von Mattheus Mast

Das Haus wird 1892 neu gebaut.

Christine Maria Raidt ledig als erste Eigentümer eingetragen.

Ihr folgt 1896 Christian Kilgus,

es folgt Christine Schöttle und

dann Jakob Schmid.

 Das Haus steht heute nicht mehr.   

 UMKB1831S131) Archiv Musbach, Kaufbuch 1831, UMKB1844) Archiv Musbach, Kaufverträge 1844-1900, Archiv Musbach FRUMxx Familienregister Untermusbach Band 1.

Erstellt von Hans Rehberg

Letzte Änderung am 06.08.21