Haus-Nr. 38
Bei der Erforschung der Hausgeschichten wird das Primärkataster und die erste Ortskarte von 1836 zu Grunde gelegt. Von dieser Basis aus wird die Geschichte des Hauses und ihrer Bewohner weiter verfolgt.
Nach dem Primärkataster von 1836 sind je zur Hälfte Adam Heist, Taglöhner und Martin Stöhr, Taglöhner die Besitzer des Hauses Nr. 38.
Im Gebäude-Kataster von 1836 wird das Haus beschrieben als 2-stöckiges Wohnhaus mit Backofen im 2. Stock (gehört dem Martin Stöhr Jakob Keck), Scheuer und Stallung unter einem Ziegeldach. Als Brandversicherungswert ist ohne Fundament 550 Gulden angegeben, wobei sich der Wert in den folgenden Jahren unter den nachfolgenden Besitzern bis auf 2000 Gulden steigert. Unter den Real-Lasten ist keine Holzgerechtigkeit eingetragen.
Im Lagerbuch von 1766 ist auf Seite 139 das Baugrundstück beschrieben als Garten, der Johannes Braun gehört hat und dann dem Friedrich Stöhr. Im Kopf sind des weiteren die nachfolgenden Besitzer aufgelistet.
Der Besitzer im Jahr 1824 waren die Kinder vom Tagelöhner Friedrich Stöhr, UM44a 1829 eine Hälfte Johannes Stöhr, UM44b und die andere Hälfte Eva Stöhr, UM44a (Kaufbuch 1715 Seite 285 11.4.1827).
Nach Kaufbuch 1715 verkauft Johannes Stöhr seine Haushälfte am 26.9.1829 an seinen Sohn Johann Georg Stöhr und seine Braut Anna Wurster von Grüntal.
Nach dem Brandversicherungsbuch 1785 hat das Haus die alte Haus-Nr. 37 und gehört der Witwe Friedrich Stöhr. Es ist 1790 neu erbaut.
Nach Kaufbuch 1831 verkauft Georg Stöhr seine Haushälfte am 28.3.1842 an Adam Haist von Reichenbach. Nach gleichen Kaufbuch verkauft Johann Marten Stöhr am 18.12.1845 seine Haushälfte an seine Tochter Christina Stöhr, ledig. Die Hälfte von Eva übernimmt der Bruder Martin Stöhr.
Laut Verkaufsprotokoll vom 23. November 1863 verkauft Anna Maria Stöhr ihr halbes Haus an Jakob Stöhr um 300 Gulden.UMKB1844)
1831 zur Hälfte der Säger Georg Stöhr, UM15ab, der Sohn von Johannes und zur anderen Hälfte der Taglöhner Martin Stöhr, UM99c als Bruder von Eva.
Der nachfolgende Besitzer der einen Hälfte von Georg Stöhr wird mit Kaufvertrag vom 28.3.1842 Adam Haist von Reichenbach und die Schwester Eva Stöhr, UM9c. UMKB1831S116b)
Die andere Hälfte verkauft Martin Stöhr am 18.12.1845 an die ledige Christina Stöhr, UM100b um 300 Gulden. UMKB1831S175b) UMKB1844) Christina heiratet 1848 Jacob Keck. Mit Kaufvertrag vom 20.3.1848 kauft Jacob Keck von seiner Ehefrau das halbe Haus um 150 Gulden. UMKB1831S209)
Nach dem Gebäude Cataster 1836 besitzt Martin Stöhr eine Hälfte und Adam Haist die andere Hälfte. Adam Haist baut einen Anbau an das Haus.
Mit Kaufvertrag vom 8. Juli 1875 verkauft Christina Keck ihre Liegenschaft an ihren Sohn Johannes Keck und seine Braut Barbara Schneider, die eheliche Tochter von Jakob Schneider von hier um 1400 Gulden beziehungsweise 2399 Mark und 43 Pfennig und Wohnrecht.UMKB1844)
Die Hälfte von Adam Haist übernimmt aus der Gantmasse am 14.1.1847 der Küfer Martin Müller. UMKB1831S194) Im gleichen Jahr 1847 übernimmt die ledige Maria Stöhr die Hälfte von Martin Müller. UMKB1831S195b) Für 1864 ist der ledige Jakob Stöhr und ab 1875 der Weber Johannes Keck eingetragen.
Im Feuerversicherungsbuch von 1887 ist für 1887 Johannes Keck, Weber, als Eigentümer eingetragen. Ihm folgt Friedrich Keck, Holzhauer.
Im den Gebäude-Katastern von 1873 und 1902 sind Jacob Keck und Jacob Stöhr als Besitzer eingetragen. Im Gebäude-Kataster von 1824 finden sich einige Eintragungen die die von 1836 ergänzen.
In der Spalte Haus-Nr. wurde zur Lagebestimmung als Standortstraße -Auf dem Merzenberg- genannt. In der Spalte Real-Lasten ist ohne Holzgerechtigkeit eingetragen.
Nach dem Brandversicherungsbuch von 1785 hat Friedrich Stöhr das Haus mit der alten Nr. 37 bzw. der neuen Nr. 38 im Jahr 1790 gebaut.
Joseph Friedrich Stöhr, Beisitzer, UM44a, FRUM115, *19.3.1749 †3.3.1802 heiratet am 17.1.1776 Christina Magdalena Plöchle, UM78a, *31.12.1748 †25.10.1817.
Sie haben 9 Kinder, von denen 5 früh sterben. Die weiteren sind: Christina Stöhr *5.7.1775 †1.4.1839, Johannes Stöhr *30.12.1777, siehe unten erbt eine Hälfte, Friedrich Stöhr *3.1.1781, Eva Stöhr *26.7.1786 hat 2 uneheliche Kinder und erbt eine Hälfte und heiratet 1828 nach Beihingen, Johann Martin Stöhr *20.11.1789 heiratet Erhardt UM99e, Anna Maria Stöhr, FRUM117 † UM100b, *15.12.1792 †27.3.1866 (FRUM115 †23.7.1800) hat 4 uneheliche Kinder: Jakob Stöhr *12.10.1816 †26.11.1820, Eva (Anna) Maria Stöhr *18.10.1822 siehe unten, Christina Stöhr *27.6.1820 heiratet am 14.2.1848 Jakob Keck, Weber, UM15b und Jakob Stöhr *3.8.1831 heiratet am 14.1.1869 Regina Finkbeiner.
Anna Maria Stöhr kauft vermutlich die eine Haushälfte am 22.12.1847 von Martin Müller.
Anna (Eva) Maria Stöhr, UM100c, FRUM117/118, *18.10.1822 hat 3 uneheliche Kinder, von denen eins früh stirbt. Die anderen sind: Jakob Stöhr *6.12.1849 und Friedrich Stöhr *30.3.1858 †in Durlach. Sie heiratet am 10.1.1865 Johann Georg Finkbohner, Maurer in Schopfloch. Sie haben ein gemeinsames Kind: Jakob Friedrich Finkbohner *30.10.1869.
Jakob Stöhr, FRUM120, Schuster, *3.8.1831 †24.7.1880 heiratet am 14.1.1869 Regina Finkbeiner *4.6.1843. Sie bringt ein uneheliche Kind mit: Christian Finkbeiner *18.7.1860. Das gemeinsame Kind stirbt noch im Geburtsjahr. Regina ist nach Frutenhof übersiedelt und hat sich mit Johann Michael Gaiser, Maurer, verheiratet.
Johannes Stöhr, Beisitzer, FRUM116, UM46b, *30.12.1777 †14.12.1865 heiratet am 26.1.1809 Anna Luz *2.12.1777 in Hallwangen †30.5.1828.
Sie haben 7 Kinder, von denen 4 früh sterben. Die anderen sind: Johann Georg Stöhr *12.4.1803 †11.1.1844 heiratet Wurster UM15c, Magdalena Stöhr *26.3.1810 †22.1.1842 hat ein Tochter Christina Stöhr *1.5.1840 und heiratet am 11.8.1840 in Reichenbach Adam Haist UM7d, Anna Stöhr *12.2.1813, siehe unten, Eva Stöhr *29.1.1816 heiratet Haist UM7d † UM9c.
Anna Stöhr, FRUM119, *12.2.1813, siehe unten hat 2 uneheliche Kinder: Eva Maria Stöhr *23.2.1836 †23.7.1932 in Baiersbronn, Jacob Stöhr *30.1.1839 †14.5.1882.
Johann Georg Stöhr, Säger, FRUM121, UM15c, *12.4.1803 †11.1.1844 heiratet am 28.10.1829 Anna Wurster *19.4.1800 †17.12.1869.
Sie haben 5 Kinder, von denen 2 früh sterben. Die weiteren sind: Christian Stöhr *28.11.183, siehe unten, Johannes Stöhr *24.7.1834 heiratet 1866 Elisabetha Weingold von Frutenhof, Rosina Stöhr, FRUM140, *8.2.1841 heiratet am 25.6.1876 Johann Georg Reichardt, Bürger in Kuppingen und Arbeiter in Aach, sie haben eine Tochter Christine Rosine Reichardt *27.6.1876.
Johannes Stöhr, Taglöhner, FRUM205 + 145, UM15ab, *24.7.1834 †22.5.1888 heiratet am 8.1.1867 (1866) in Frutenhof Elisabetha Rosina Weigold, Aach106a, *24.11.1842 †25.1.1890. Sie haben 8 Kinder, von denen eins früh stirbt. Die anderen sind: Christian Stöhr *28.3.1867 in Freudenstadt †20.10.1943, heiratet am 24.11.1892 Christina Maria Bohnet von Stutztal Gemeinde Igelsberg, Johann Jakob Stöhr *8.3.1868 in Obermusbach, Marie Rosine Stöhr *13.5.1871 in Obermusbach heiratet am 24.11.1899 in Dornstetten Christian Rauser, Weber, Johannes Stöhr *31.5.1872 in Obermusbach, Rosina Stöhr *24.9.1873 in Untermusbach heiratet in Altdorf/Amt Ettenhein/Baden Adolf Klingler?, Johann Georg Stöhr *17.7.1878 †20.6.1954 heiratet am 5.3.1907 in Wendlingen Marie Karoline Heuner?, Friedrich Stöhr *10.9.1882 heiratet am 15.5.1920 in Stuttgart Rosina Sophia Rügner von Wollenberg Amt Sinzheim.
Christian Stöhr, Taglöhner, FRUM205, *28.3.1867 †20.10.1943 heiratet am 4.11.1892 Christine Marie Bohnet *28.11.1864 †8.11.1942 im Stutztal Gemeinde Igelsberg. Ihre Eltern sind Johann Martin Bohnet, Säger im Stutztal und Sabine Calphas.
Sie haben 5 Kinder, von denen ein Sohn früh stirbt. Die anderen sind: Christian Stöhr *17.10.1893 † 21.7.1966 heiratet am 14.1.1925 Karoline Rosine Schray von Grüntal, Anna Maria Stöhr *24.12.1897 heiratet am 15.10.1927 Friedrich Nübel, Ziegeleiarbeiter in Wittlensweiler, Karoline Stöhr *3.6.1900, Christine Stöhr *12.3.1906 heiratet am 18.10.1935 Wilhelm Ernst Matt, Ziegler in Wittlensweiler. Christian Stöhr, Taglöhner, FRUM122, *28.11.1831 †20.2.1901 heiratet am 21.7.1863 Anna Maria Theurer *16.10.1831 in Zumweiler †6.1.1925 in Überberg/Nagold. Ihre Eltern sind Johann Jakob Theurer, Weber in Zumweiler und Agatha Österle. Es sind keine Kinder eingertagen.
Die Schwester Eva Stöhr und Adam Haist übernehmen am 28.3.1842 die Hälfte von Johann Georg.
Adam Haist, Taglöhner, UM7d, *6.1.1812 in Klosterreichenbach †17.11.1878 in Klosterreichenbach heiratet am 11.8.1840 in 1. Ehe Magdalena Stöhr *26.3.1810 †22.1.1842. Seine Eltern sind Christian Haist und Christiana Barbara Mast in Klosterreichenbach OSB KlR II Teil I S. 135.
Sie haben ein Kind das früh gestorben ist.
Er heiratet in 2. Ehe am 11.9.1842 die Schwester seine 1. Frau Eva Stöhr *29.1.1816 †27.1.1896.
Sie haben 2 Kinder, von denen eins früh stirbt. Das andere ist Johann Adam Haist *1.7.1844. Adam vergrößert das Haus mit einen Anbau.
Die Haushälfte wird 1847 als Gantmasse an den Gläubiger Martin Müller verkauft.
Martin Müller verkauft die Haushälfte am 22.12.1847 wieder an Anna Maria Stöhr.
Von Anna Maria Stöhr geht die Haushälfte vermutlich an Jacob Stöhr, der sie 1875 an Johannes Keck verkauft.
Die zweite Hälfte erhält 1827 Eva Stöhr *26.7.1786. Sie heiratet 1827 nach Beihingen und gibt die Hälfte an ihren Bruder Martin Stöhr ab.
Johann Martin Stöhr, Taglöhner und Beisitzer, UM99e, *20.11.1798 †3.9.1849 heiratet am 20.9.1840 Anna Maria Erhardt aus Hallwangen, HW15a, *22.11.1800 in Hallwangen †5.12.1844.
Sie haben 3 Kinder , die alle früh sterben.
Martin verkauft die Haushälfte 1845 an die Schwester Christina Stöhr.
Jakob Keck, Weber, FRUM44, UM15b, *25.10.1821 in Wittlensweiler †24.2.1874 heiratet am 24.2.1848 Christine Stöhr *27.6.1826 †16.3.1889. Seine Eltern sind Johann Adam Keck, Schneider in Wittlensweiler und Christine Katharine Blickle. Ihre Mutter ist Anna Maria Stöhr, Tochter des Joseph Friedr. Stöhr.
Sie haben 7 Kinder, von denen eins früh stirbt. Die weiteren sind: Anna Maria Keck *19.10.1848 seit 1873 in Amerika, Johannes Keck *9.9.1851 heiratet am 29.7.1875 Barbara Schneider, Johann Adam Keck *3.1.1854 †19.6.1903, Jakob Keck *6.4.1860 ausgewandert nach Amerika, Georg Friedrich Keck *13.12.1863 heiratet in Stuttgart am 7.2.1888 Rosina Gehring von Berg, Amt Ravensburg, Christine Keck *1.5.1868 FRUM192, hat 2 uneheliche Kinder, die beide früh sterben.
Johannes Keck, Taglöhner, FRUM45, *9.9.1851 †8.4.1916 heiratet am 29.7.1875 Barbara Schneider *18.12.1849 †4.5.1905. Ihre Eltern sind Jakob Schneider, Schneider und Anna Maria Kneusler.
Sie haben 8 Kinder, von denen eins früh stirbt. Die anderen sind: Jakob Friedrich Keck *11.1.1876, siehe unten, Christina Keck *1.2.1878 heiratet Johannes Finkbeiner, Haus Nr. 21, in Obermusbach, Johannes Keck *22.2.1881 †9.1.1942 in Göppingen heiratet am 18.11.190 in Stuttgart Pauline Strauh, Anna Maria Keck *15.3.1883 †9.1.1938, Johann Adam Keck *24.12.1885 †8.1.1963 in Stuttgart heiratet am 18.4.1914 in Stuttgart Klara Anna Döttling von Zöbingen Amt Ellwangen, David Keck *22.12.1887 †14.1.1959 heiratet am 16.9.1920 Karoline Nußkern, Barbara Keck *14.6.1893 †27.1.1950 heiratet am 8.9.1925 in Madrid Gottlob Schatz von Igelsberg wohnhaft in Madrid.
Johannes kauft die zweite Haushälfte dazu.
Jakob Friedrich Keck, FRUM45, *11.1.1876 heiratet am 29.4.1909 Elisabetha Kalmbach aus Hallwangen
UMKB1831S116b)UMKB1831S175b)UMKB1831S194)UMKB1831S195b)UMKB1831S209) Archiv Musbach, Kaufbuch 1831,UMKB1844) Archiv Musbach, Kaufverträge 1844-1900, FRUMxx Familienregister Untermusbach Band 1.
Erstellt von Hans Rehberg
Letzte Änderung am 06.08.21