Vom Eisenerzabbau in Untermusbach
In der Oberamtsbeschreibung Freudenstadt von 1858 wird folgendes über den Bergbau im Freudenstädter Revier berichtet:
„Bei dem feindlichen Einfall im Jahr1634 ging vollends Alles zu Grunde. Mit Ausnahme einer Mahlmühle wurden alle Gebäude und Werke zerstört, die Arbeiter starben oder liefen davon und mehrere Jahre stand das Berkwerk ganz still.
Erst im Jahr 1642 erboten sich etliche Basler, das Eisen- Messing- und Drahtwerk wieder in Gang zu bringen, man beschloß aber, nachdem der Erfolg eines Schurfs bei GrüntalFB18) die Hoffnung, daß man gutes Eisenerz finden werde, eröffnet hatte, dieses Werk auf herrschaftliche Kosten zu treiben. (den 20. Nov. 1642). OA78)
Aber die große Geldnot ebenso sehr als die fortdauernden Kriegsunruhen hinderten die Ausführung dieses Beschlusses zu tun, daß man erst 1659 an die Wiedereröffnung des Bergbaus ernstlich denken konnte.“
Zu dieser Zeit wurde dann jedoch der Schurf bei Grüntal wegen geringer Ausbeute aufgegeben. FB15)
Wer heute den Ostweg vom Musbacher Grillplatz Reute in Richtung Freudenstadt-Frutenhof ins Tal des Aunbaches geht, findet auf der linken Seite den Waldboden Terassenförmig ausgebildet, hier ist zu prüfen ob es sich um Schurfpingen handelt.
Eine Pinge (oder Binge) ist eine keil-, graben- oder trichterförmige Vertiefung, die durch Bergbautätigkeiten entstanden ist. Wiki)
Schurfpingen sind entstanden durch den aufgeschurften Erdboden zur oberirdischen Erreichbarkeit der Erzvorkommen, den geöffneten und wieder eingefallenen Erdspalten und den Abraumhalden.
In diesem Beispiel jedoch als Stollenpinge und nicht wie in Untermusbach als Schurfpinge mit Erzabbau im Graben. KB)
In den „Freudenstädter Beiträge zur geschichtlichen Landeskunde, Band 8/1992, von Kurt F. Kunzmann“ ist eine Karte mit Eintrag der erzhaltigen Spalte abgebildet.
Zum Ansehen muß die Karte verschoben und vergrößert werden.
Im Buch „Karte der mineralischen Rohstoffe in Baden-Württemberg 1:50000“ vom Landesamt für Geologie , Rohstoffe und Bergbau wird der Standort wie folgt beschrieben:
Das genannte Brauneisen ist das Mineral, aus dem Eisen hergestellt wird.
OA78) Beschreibung des Oberamtes Freudenstadt, 1858 Seite 78, FB15) Freudenstädter Beiträge zur geschichtlichen Landeskunde Bd. 8/1992, Kurt F. Kunzmann, FB18) laut Karteneintrag von Kunzmann auf Untermusbacher Gebiet, Wiki) siehe Wikipedia, KB) siehe auch http://home.datacomm.ch/kbecherer/prospektion.htm,
Ein Bericht von Hans Rehberg
Letzte Änderung am 09.03.21