Im Gebäude-Kataster von 1836 wird das Haus beschrieben als 2-stöckiges
Wohnhaus mit Backofen im 2. Stock, Schneiderwerkstätte, Stallung und
Keller unter einem Ziegeldach. 1877 wird ein Stockwerk aufgesetzt und
eine Remise gebaut. 1878 wird ein Holz- und Wagenschuppen mit
Bretterwände und Brettergiebel unter Ziegeldach erbaut. Als
Brandversicherungswert ist ohne Fundament 700 Gulden angegeben, wobei
sich der Wert in den folgenden Jahren unter den nachfolgenden
Besitzern bis auf 3975 Gulden steigert. Unter den Real-Lasten ist eine
Holzgerechtigkeit eingetragen.
Der Besitzer im Jahr 1824 der Schmid Jung Jacob Luz, der seinen
Hausanteil 1831UMKB1831S1b) an
den Bäcker Michael Schaible verkauft. Schaible verkauft das Haus 1832
weiter an Alt Michael Schittenhelm. UMKB1831S3b)
Um 1835 verkauft Schittenhelm sein Haus mit Güter an den Schmid
Friedrich Hofer für 1450 Gulden. UMKB1831S19)
Am 25.4.1850 verkauft der Schmiedemeister Friedrich Hofer, UM66c mit
seiner Ehefrau Barbara seine Liegenschaft an die Tochter Barbara und
ihren Verlobten Daniel Haist, UM9d um 2700 Gulden. Bedingung1: Der
Vater gibt dem Schwiegersohn in den Kauf die ganze Schmiede mit
Werkzeug, darf aber mitschaffen so lange er kann. Ohne Widerrede und
Beleidigung.
Im vorher erstellten Gebäude-Kataster von 1824 finden sich einige
Eintragungen die die von 1836 ergänzen. In der Spalte Haus-Nr. wurde
zur Lagebestimmung als Standortstraße -mitten im Dorf am alten Rhein-
genannt. In der Spalte Real-Lasten wurden die noch Lehensabgaben für
das Haus -Gibt dem Kameralamt Dornstetten jährlich 1 1/2 Simri Rauch-
und Waldhaber, 1 altes und 1 junges Huhn-.
Nach dem
Lagerbuch von 1766 müßte Johann Georg Kalmbach der Vorbesitzer sein.
Dies ist jedoch noch zu überprüfen.
Im
Kaufbuch von
1715 wird auf Seite 26 die Übergabe des Müller-Hofes von
Michael Müller an seinen Sohn Jung Michael Müller am 24.5.1736
beschrieben. Hierbei wird auch ein kleines Leibgedinghaus erwähnt. Bei
diesem Leibgedinghaus handelt es sich um das hier beschrieben Haus.
Das Haus Nr. 46 hat also bereits 1736 bestanden.
Im gleichen
Kaufbuch wird auf Seite 87 die Hofübergabe von Michael Müller,
Schultheiß an seinen Sohn Johannes Müller beschrieben. Auch hier wird
das Häuslein als Leibgedinghaus dem Vater gelassen.
Auf Seite 174b
wird die Übergabe das halben Gutes, aber offensichtlich hierbei das
ganze Gutshaus, am 28.3.1801 vom Stiefvater Johann Adam Frey an den
Stiefsohn Johannes Müller beschrieben. Das Leibgedinghaus hat er
offensichtlich behalten, da es 1806 verkauft wird.
Auf Seite 176b
und 177 wird beschrieben, dass Adam Frey, im Christophstal wohnend,
am 2.4.1806 das Haus, das er bisher besessen hat, an Jacob Luz von
Tumlingen verkauft. Das Leibgedinghaus wird nicht erwähnt.
Am
21.4.1806 kauft dann Johannes Müller von Jacob Luz einen Teil der
zweiten Haushälfte.
Am 30.10.1828 verkaufen Martin Scheerer und
seine Ehefrau Anna Maria geb. Seeger an den Sohn 1. Ehe
Friedrich Müller ihr gesamtes Hofgut.
Am 3.8.1829 verkaufen
die Eheleute Jacob Luz ihr Haus an den Sohn Jacob Luz und die
Mitkäuferin Anna Maria Frey von Frutenhof.
Nach
Kaufbuch 1831 verkauft Jacob Luz, Schmied am 3.6.1831 das
Haus bzw. das Hausteil an Michael Schaible.
Am 14.3.1832 verkauft
wiederum Michael Schaible den Hausteil an Michael Schittenhelm,
Leibgedingbauer.
Michael Schittenhelm verkauft 1834 das Haus an
Friedrich Hofer, Schmied.
Friedrich Hofer verkauft am 25.4.1850 das
Haus und die Schmiede an die älteste Tochter Barbara und Daniel Haist
von Baiersbronn.
Michael Müller, UM59a, *5.5.1677 +6.1.1742 heiratet am 25.7.1699
Maria
Ziflen von Hallwangen, HW92c, *5.4.1681 in HW +9.12.1744. Gemeinsames
Vermögen 553 fl. Sie haben 9 Kinder, von denen 6 früh sterben. Die
weiteren Kinder sind: Eva Müller, *28.3.1708 heiratet Martin Eberhardt
in Unteriflingen, Johann Martin Müller, *1.1.1713 heiratet Anna Cath.
Grieshaber in Grüntal, Grü35b, Johann Michael Müller erbt den Hof.
Im Kaufbuch 1715 wird ein Leibgedinghäuslin erwähnt. Dies ist
vermutlich diese Nr. 46. Möglich ist es das Michael Müller sich diese
Leibgedinghaus gebaut hat.
Johann Michael Müller, UM71a, *22.3.1715 +23.9.1801Bauer und später
Schultheiß heiratet am 24.4.1736
Anna Maria Kübler, *8.1.1719 in
Loßburg +13.1.1775. Sie ist die Tochter vom Bärenwirt Hans Michael
Kübler und Catharina Fätsch die Tochter vom Vogt Hans Fätsch aus
Hönweiler. Gemeinsames Vermögen 1028 fl. Sie haben 10 Kinder, von
denen 5 früh sterben. Die weiteren Kinder sind: Johann Michael Müller,
*28.1.1743 heiratet Magd. Dieterlen in Hallwangen, HW49-50b, Magdalena
Müller, *25.1.1746 heiratet Andr. Dieterlin in Hallwangen, HW9+10.b,
Johannes Müller, 31.5.1751 erbt den Hof, Hans Georg Müller, *7.3.1756
heiratet und lebt in Hallwangen, HW51-52b, Johann Martin Müller,
*25.1.1761 heiratet Christina Mutschler und lebt als Beck in UM,
UM35a. Johann Michael Müller he+iratet als Witwer die Witwe
Dorothea
Dürr aus Aach, Aach31b. Die Ehe bleibt kinderlos.
Bei
Hofverkauf an den Sohn Johannes wird 1771 ein kleines Leibgedinghaus
beschrieben.
Mit Schenkungsvertrag vom 20. May 1765 schenken Hans Michael Müller
und seine Ehefrau ihrer Tochter Magdalena und den Tochtermann Andreas
Ditterle in Hallwangen an Heiratsgut 400 Gulden und zusätzlich einige
Felder und Wiesen.
UMKB1729)
Johannes Müller, UM35ab, *31.5.1751 *13.1.1782 als Schultheiß,
heiratet am 6.3.1771
Anna Maria Schanz aus Thumlingen, *6.4.1751
+20.7.1832 im Christophstal. Gemeinsames Vermögen laut Inventarium
1456 fl. Sie haben 4 Kinder, von denen eine Tochter früh stirbt. Die
anderen sind: Johann Georg Müller, *28.2.1774 der nach Hallewangen
heiratet HW103-104c,
Johannes Müller der Hoferbe und Christina Barbara
Müller, *8.3.1781 die Math. Knaus in Glatten heiratet und kinderlos
bleibt.
Die Witwe Anna Maria Müller heiratet am 30.7.1782
Johann Adam Frey,
OSB Fds #F629, *7.12.1759 in Röt +9.1.1843 im Christophstal als
Talwirt. Sie haben 6 gemeinsame Kinder, von denen 3 früh sterben. Die
anderen Kinder sind: Johann Adam Frey, *20.9.1783 heiratet Chr.
Friederike Ehmann in FDS, OSB Fds F629, Christian Frey, *6.6.1786
heiratet Christine Kalmbach in FDS, OSB Fds F627, Fridrich Frey,
*6.6.1786 heiratet Kath. Elisabeth Ehmann in FDS, OSB Fds F625.
Das Hofgut verkauft Adam Frey 1801 an seinen Stiefsohn Johannes
Müller. Dieses Haus Nr. 46 verkauft Adam Frey dann 1806 an
Jacob Luz.
Johannes Müller kauft 14 Tage später von Jacob
Luz einen Teil des Hauses, wie die Scheuer, zurück.
Johannes Müller, UM36aa, *12.2.1778 +27.1.1809 Bauer und Schultheiß
heiratet am 3.2.1801
Anna Maria Seeger, UM43a, 30.10.1776 +16.10.1848.
Laut Inventarium vom 9.6.1801 kauft Johannes Müller von seinem
Stiefvater Joh. Adam Frey um 1000 fl. das Gut. Sie haben 4 Kinder, von
denen 3 früh sterben. Der Sohn Jacob Friedrich Müller *7.7.1804
heiratet Rosina Kübler und erbt 1801 den Hof, jedoch nicht dieses
Haus.
Jacob Luz, Schmied, UM32a, *17.4.1777 +Amerika
heiratet am 1.5.1806 Christina Friederika Mast aus Freudenstadt,
*14.11.1806 +Amerika. Seine Eltern sind Joh. Lutz, Beck und Schäufler
in Tumlingen und Anna Maria Vetter, OSB Tum 1129. Ihre Eltern sind
Johann Friedrich Mast, Scribent in Freudenstadt und Maria Elisabetha
Kübler, OSB Fds#M184. Sie haben 9 Kinder, von denen 4 früh sterben.
Die anderen sind:
Gottfried Jacob Luz, *14.12.1805, siehe unten,
Martin Gottfried Luz, *17.12.1807, Johann Friedrich Luz, *24.2.1812,
Johann David Luz, *31.5.1821, Johannes Luz, *8.5.1824.
Laut
Kaufbuch von 1715-1830 kauft Jacob Luz das halbe Haus am 2.4.1806 von
Adam Frei und verkauft am 21.4.1806 einen Teil seines Hauses an den
Schultheiß Joh. Müller. Jacob Luz verkauft am 3.8.1829 seinen Hausanteil an
seinen Sohn Gottfried Jacob.
Gottfried Jacob Luz,
Schmied, *14.12.1805 in Freudenstadt heiratet am 20.8.1829 Anna Maria
Frey, *21.4.1809 in Frutenhof. Ihre Eltern sind Matthäus Frey und
Maria Kugler von Frutenhof. Fru10a. Sie haben 2 Kinder, von denen eins
früh stirbt, das andere ist Gottfried Luz, *1.5.1831.
Er verkauft
seinen gemeinsamen Hausanteil mit Friedrich Müller am 3.6.1831 an
Michael Schaible. Die Familie wandert
1831 nach Nordamerika aus.
Michael Schaible,
Bäcker, UM15ac, *23.9.1806 +Amerika kauft das Haus 1831 hat sich damit
aber wahrscheinlich übernommen und verkauft das Haus 1832 vor seiner
Auswanderung nach Amerika weiter an den Schultheißen Mi
chael
Schittenhelm. Seine Eltern sind Matthäus Schaible, UM47a, Taglöhner
aus UM und Anna Braun von Göttelfingen. Michael heiratet am 27.10.1830
Maria Catharina Braun, *30.3.1815 in Wittlensweiler +Amerika. Ihre
Eltern sind Michael Braun, WW11a, Schneider in Wittlensweiler und Anna
Maria Gukelberger. Sie haben 2 Kinder: Anna Maria Schaible, *24.6.1829
und Christina Schaible, *24.9.1831. Beide in Amerika.
Michael Schittenhelm, Schultheiß, UM44c, *4.4.1763
kauft 1832 das Haus vermutlich als Kapitalanlage und verkauft es 1835
weiter an
Friedrich Hofer.
Christian Friedrich
Hofer, Schmiedemeister, UM66c, *23.11.1806 +1.3.1886 heiratet
am 22.4.1833 Barbara Guhl, HW25a, *9.11.1799 in Hallwangen
+14.10.1843. Sie haben 4 Kinder:
Anna Barbara Hofer,*3.1.1828
in Hallwangen, siehe unten, Anna Maria Hofer, *1.4.1832 in Hallwangen
heiratet 1856 Joh. Schmid, Christina Hofer, *17.5.1835, wandert nach
Amerika aus, Christian Friedrich Hofer, *16.8.1840 heiratet 1865
Christine Mast und gründet eine Ziegelei Haus Nr. 11 in Obermusbach.